Unfälle im Bergbau - in Deutschland
Arbeitsunfälle passieren in jedem Berufszweig. Zur Sicherung bei Berufskrankheiten, Folgen von Arbeitsunfällen und um die bestmögliche Genesung zu unterstützen, wurde in Deutschland die gesetzliche Unfallversicherung eingeführt. Träger sind die sogenannten Berufsgenossenschaften, wobei Bergbau zur "BG Rohstoffe und chemische Industrie", kurz BG RCI, zählt.
Durch diese stehen auch Daten zur Verfügung, die ansonsten nicht verfügbar wären. Jeder Unfall, der während der Arbeitszeit und teilweise auf dem Weg zwischen Arbeit und zu Hause passiert, muss sofort gemeldet werden. Dazu zählen nicht nur Unfälle, bei denen sofort ein großer Schaden ersichtlich wird. So wurden im Jahr 2020 der BG RCI insgesamt 22.760 Unfälle gemeldet. Von den 13 tödlichen Unfällen ereignete sich einer im Bergbau, die anderen in den Sparten Baustoffe-Steine-Erden und chemische Industrie.
Meldepflichtige Arbeitsunfälle und tödliche Unfälle im Jahr 2020 nach Bereich und Berufsgenossenschaft.
Bildquelle: eigene Darstellung mit Daten nach DGVU, Deutsche gesetzliche Unfallversicherung
Im Vergleich zu dieser sogenannten absoluten Häufigkeit spiegeln Daten zur relativen Häufigkeit ebenfalls ein eigenes Bild wieder. So werden Arbeitsunfälle auch in ihrer Häufigkeit pro einer Million Arbeitsstunden angegeben. Die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden unterscheidet sich für die einzelnen Sparten sehr stark. Darauf bezogen liegt die BG RCI mit rund 14 Arbeitsunfällen pro 1 Million Arbeitsstunden im Mittelfeld der Berufsgenossenschaften. So geht aus einer Tabelle geht hervor, dass der Anteil der tödlichen Unfälle im Bergbau nur ca. 11 % von den gesamten tödlichen Unfällen der BG Rohstoffe und chemische Industrie ausmacht, also nur einen geringen Anteil hat. Jedoch zeigen die Arbeitsstunden für das Jahr 2017, dass auch deutlich weniger gearbeitet wurde.
Jeder Unfall ist einer zuviel, doch erfreulicherweise ist die Anzahl an tödlichen Unfällen in den letzten 50 Jahren deutlich zurückgegangen. Insbesondere im Bergbau kann der größte Rückgang festgestellt werden: von 230 im Jahr 1970 auf 11 in 2012. In einen Vergleich dazu setzen sollte man auch die Unfälle pro 1 Million Arbeitsstunden der anderen Berufszweige.
Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle nach Branchen im Zeitraum 2004-2015 und Vergleich der Arbeitsstunden für das Jahr 2017.
Bild: eigene Darstellung mit Daten nach Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, zuletzt geprüft am 30.08.2018.
Unfälle insgesamt nach ROhstoffen, bezogen auf 1 Mio. verfahrene Arbeitsstunden
Bildquelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Der Bergbau in der Bundesrepublik Deutschland. Bergwirtschaft und Statistik 2016. 68. Jahrgang, zuletzt geprüft am 30.08.2018, S. 95.
[1] DGVU, Deutsche gesetzliche Unfallversicherung, zuletzt geprüft am 12.06.2022
- https://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/arbeitsunfaelle/index.jsp
- https://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/toedliche-au/index.jsp
- https://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/au-1mio-stunden/index.jsp
[2] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Der Bergbau in der Bundesrepublik Deutschland. Bergwirtschaft und Statistik 2016. 68. Jahrgang. Internet: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/B/bergbau-in-der-brd-bergwirtschaft-statistik-2016.pdf?__blob=publicationFile&v=4, zuletzt geprüft am 30.08.2018
[3] Die Welt, Das Grubenunglück ist eine schreckliche Ausnahme, https://www.welt.de/wirtschaft/article120655865/Das-Grubenunglueck-ist-eine-schreckliche-Ausnahme.html, zuletzt geprüft am 30.08.2018
[4] Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, https://www.bgrci.de/fileadmin/user_upload/BG_RCI_magazin_3-4_17_web.pdf, zuletzt geprüft am 30.08.2018