Sachsens geologische Bausteine: die Lausitz

Lausitz_Rakotzbrucke
Das Lausitzer Massiv ist das größte Granitmassiv Europas und der Untergrund der Lausitz ist überwiegend aus diesen Granitgesteinen unterschiedlichen Alters aufgebaut. Das Dreieck Dresden-Zittau-Görlitz war einst Zentrum der Granitherstellung in Deutschland. Der Rohstoff wurde in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut.
Die Oberlausitz ist eine Berglandschaft im Süden dieses Granitkomplexes. Die Landschaft wurde auch durch Vulkanismus und einigen kleinen Braunkohlebecken des Tertiär geprägt.
 
Das Zittauer Gebirge im Süden der Oberlausitz besteht wie das Elbsandsteingebirge aus Ablagerungen des Kreidemeeres. Die Berge Lausche (793 m) und Hochwald (749 m) im Zittauer Gebirge bestehen aus einer Sandsteinbasis und die Gipfel aus Phonolith. Sie sind durch diese Haube aus vulkanischem Gestein vor einer schnellen Abtragung geschützt und stellen auch die höchsten Erhebungen in der Lausitz dar.
Der Übergang von Ober- zu Niederlausitz verläuft ungefähr dort, wo die Granitgesteine unter die jüngeren Sedimentbedeckungen abtauchen.
 
Während die Oberlausitz von vereinzelten Gebirgszügen um bis zu 100 m überragt wird, ist die Niederlausitz weitgehend flaches Land. Auf den metamorphen und magmatischen Gesteinen des Grundgebirges liegen vor allem Sande und Tone aus dem Tertiär mit eingeschalteten Braunkohleflözen, deren Mächtigkeit nach Norden hin zunimmt und bis zu 200 m erreicht. Nur die obersten der fünf Braunkohleflöze können wirtschaftlich abgebaut werden. Am augenscheinlichsten ist der Braunkohleabbau im Lausitzer Revier im Nordosten Sachsens, dem zweitgrößten Braunkohlerevier Deutschlands.
 
Die überall anzutreffenden Schmelzwassersande und -kiese und Moränen bilden die Heidelandschaften in der Niederlausitz. Diese Ablagerungen dokumentieren das Vorstoßen der Gletscher während der Eiszeiten im Quartär, die die älteren Gesteine größtenteils überdeckten.
Tone und Sande in der Niederlausitz werden heute noch als Rohstoff zum Ziegelbrennen und für die Glasherstellung abgebaut.
Quellen
[1] Henningsen, D. (2006). Einführung in die Geologie Deutschlands. 13 Tabellen, 7.Aufl., München, Heidelberg: Elsevier.
[2] Leibnitz Institut für Länderkunde (2003) (Hrsg.). Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland. Heidelberg, Berlin: Spektrum Akad. Verl..?
[3] Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (2015) : Fachbeitrag zum Landschaftsprogramm - Naturräumliche Potenziale, Empfindlichkeiten und Landnutzung im Freistaat Sachsen.
[4] Rothe, P. (2012). Die Geologie Deutschlands – 48 Landschaften im Porträt. 4.Aufl., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Primus Verlag.
Bildquelle Titelbild: Rakotzbrücke in der Lausitz, Bild von Herbert Aust auf Pixabay, URL: https://pixabay.com/de/photos/rakotzbr%C3%BCcke-lausitz-park-teich-2750538/
Letzte Änderung
26.06.2019