Braunkohleförderung in Deutschland und Sachsen
Im Jahr 2021 wurden in den vier Braunkohlerevieren Deutschlands etwa 126 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert, mit denen hauptsächlich die nahegelegenen Braunkohlekraftwerke versorgt werden. Damit ist Deutschland der größte Braunkohleproduzent der Welt.
Die Karte zeigt die vier großen Braunkohlereviere in Deutschland mit Zahlen zu Lagerstättenvorräten, Förderung und Energieerzeugung. Im Helmstedter Revier findet seit August 2016 kein Abbau mehr statt. Einen detaillierteren Überblick über Förderdaten der einzelnen Reviere gibt die nachfolgende Tabelle nach Daten von [1].
Bildquelle: DEBRIV Bundesverband Braunkohle, Themenbereich Bildung, URL: https://braunkohle.de/100-0-Braunkohle.html, letzter Zugriff am 20.6.2022.
Das Rheinische Revier zwischen Aachen, Mönchengladbach und Köln ist das größte zusammenhängende Braunkohlegebiet in Europa. Hier werden in den drei Tagebauen Garzweiler, Hambach und Inden mit 62,6 Millionen Tonnen (2021) ca. 50 % der deutschen Braunkohle gewonnen. Vom Abbau bis zur Verstromung im Kraftwerk ist die gesamte Versorgungskette im Besitz der RWE.
Die Geschichte des Mitteldeutschen Reviers in der Umgebung von Halle und Leipzig geht - ebenso wie die der anderen Reviere - mindestens bis in die Anfänge der Industrialisierung in Deutschland zurück. In der DDR war das Mitteldeutsche Revier zusammen mit dem Lausitzer Revier wichtigster Versorger für die Energiegewinnung. Nach der Wende wurden wegen der extremen Luft- und Umweltbelastung die meisten der über 20 Tagebaue geschlossen. Die letzten verbliebenen aktiven Tagebaue im mitteldeutschen Revier sind Vereinigtes Schleenhain (Laufzeit nach Rahmenbetriebsplan bis 2040) und Profen (Laufzeit bis 2035), die von der Mitteldeutschen Braunkohlen AG (MIBRAG) betrieben werden. Es wurden in 2021 16,9 Millionen Tonnen Braunkohle gewonnen.
Im Lausitzer Revier sind die vier aktiven Tagebaue im Besitz der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG): Jänschwalde und Welzow-Süd in Brandenburg und Nochten und Reichwalde in Sachsen. In den genehmigten Abbaufeldern liegen derzeit rund 825 Millionen Tonnen Braunkohle, von denen 2021 46,8 Millionen Tonnen gefördert wurden. Der 2015 planmäßig beendete Tagebau Cottbus-Nord wird derzeit in einen See umgewandelt, den künftigen Cottbuser Ostsee.
Das kleinste Braunkohlerevier mit 2700 Hektar Landinanspruchnahme [1] südlich von Helmstedt in Niedersachsen ist seit 2016 stillgelegt. Im Tagebau Schöningen im Helmstedter Revier wurde 2016 die letzte Tonne Kohle gefördert [5]. Da zu wenig Abraum vorhanden ist, um den Tagebau vollständig zu verfüllen, soll in Schöningen-Südfeld der Elmsee entstehen [6].
Fördermengen der einzelnen Reviere in Deutschland im Zeitverlauf.
Bild: eigene Darstellung nach Statistik der Kohlewirtschaft e.V., letzter Zugriff am 22.06.2022
Karten und Statistiken
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DEBRIV Bundesverband Braunkohle, Zahlen und Fakten, https://braunkohle.de/100-0-Braunkohle.html, letzter Zugriff 25.05.2018.
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Statistik der Kohlewirtschaft e.V., Landinanspruchnahme und Rekultivierung, URL: https://kohlenstatistik.de/19-0-Braunkohle.html, letzer Zugriff am 25.5.2018.
Rheinisches Revier:
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RWE, URL: http://www.rwe.com/web/cms/de/494542/rheinbraun-brennstoff/produktion/rheinisches-revier/, letzter Zugriff: 17.05.2018
Mitteldeutsches Revier:
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Dachverein Mitteldeutsche Straße der Braunkohle e.V. [Hrsg.] (2004): Auf der Straße der Braunkohle. Eine Entdeckungsreise durch Mitteldeutschland. Leipzig. ISBN 3-936508-98-4.
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BUND Landesverband Sachsen, Karte: https://www.bund-sachsen.de/fileadmin/sachsen/PDFs/Publikationen/170215_BK_Abbaukarte_Karte2_SR_Leipzig_web.pdf, letzter Zugriff am 25.5.2018.
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MIBRAG, Geschäftfelder Bergbau, URL: https://www.mibrag.de/de-de/geschaeftsfelder/bergbau, letzter Zugriff 25.5.2018.
Lausitzer Revier:
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LEAG, Geschäftsfeld Bergbau, URL: https://www.leag.de/de/geschaeftsfelder/bergbau/, letzter Zugriff am 25.5.2018.
Helmstedter Revier
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Helmstedter Revier, URL: http://www.helmstedterrevier.de/index.php/tagebau-schoeningen.html, letzter Zugriff am 25.5.2018.
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LBEG, Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, aktuelle Pressemitteilung vom 21.03.2017, URL: http://www.lbeg.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/antragskonferenz-in-schoeningen-startschuss-fuer-das-projekt-elmsee-ist-gefallen-152279.html, letzter Zugriff am 25.5.2018.
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Dachverein Mitteldeutsche Straße der Braunkohle e.V. [Hrsg.] (2004): Auf der Straße der Braunkohle. Eine Entdeckungsreise durch Mitteldeutschland. Leipzig. ISBN 3-936508-98-4.