Unser täglicher Weg führt uns über Steine & Erden

Bei dem Stichwort  Rohstoffe denken die wenigsten an Sande, Kiese oder Natursteine. Dabei machen diese sogenannten Massenrohstoffe mengenmäßig den größten Teil des jährlichen Verbrauchs an Rohstoffen aus.

Abbildung: Pro-Kopf-Verbrauch von mineralischen und Energierohstoffen in Deutschland in einem 80-Jährigen Leben.
Bildquelle: eigene Darstellung nach Daten des Statischen Bundesamtes und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2010)
Diese Rohstoffe spielen wortwörtlich eine "tragende Rolle", denn sie werden vor allem für Bau von Infrastrukturen wie Straßen und Häusern verwendet. Welche Mengen an Gesteinsrohstoffen stecken darin stecken, zeigen diese Zahlen auf [4]:
  • Einfamilienhaus mit Keller: 208 t
  • 1 km Schienenweg: 35.000 t
  • 1 km Autobahn: 216.000 t
  • 1 km Bundesstraße: 87.000 t
  • 1 km Kreisstraße: 23.000 t
  • 1 km Radweg: 11.000 t
  • 1 Fundament eines Windrades mit 3 MW Nennleistung: 1.300 t
Abbildung: Deckenaufbau einer Asphaltstraße, unterteilt in Oberbau und Unterbau. Die richtigen Materialien und Korngrößen sorgen dafür, dass die einzelnen Schichten gut miteinander verzahnt sind und die Kraftübertragung von oben nach unten gewährleistet ist.
Bildquelle [5]
Wüstensande sind als Baumaterial ungeeignet
Deutschland verfügt über viele abbauwürdige Vorkommen an Steine und Erden  Die Rohstoffe für den Straßenbau stammen aus den zahlreichen Abbaustätten für Natursteine. Besonders gut geeignet sind die Naturwerkstoffe Kalk und Basalt, die in Gesteinsbrechern auf die gewünschte Korngröße zerkleinert werden [2,4].
Allerdings könnten auch in Deutschland in Zukunft die Baurohstoffe knapp werden, da viele potentielle Lagerstätten in Naturschutzgebieten liegen oder bereits überbaut sind [3].
Für die Herstellung von Beton wird Zement mit Wasser und Gesteinskörnung, also Kiesen und Sanden, vermischt.Sande bestehen aus den widerstandsfähigsten Mineralen eines oder mehrerer Ausgangsgesteine, am häufigsten aus dem Mineral Quarz. Wüstensande können nicht als Betonzuschlag verwendet werden. Die einzelnen Quarzkörner wurden durch die ständige Bewegung im Wind zu gut gerundet - sie würden mit dem Zement nicht verzahnen und somit kein stabiles Baumaterial ergeben.
Quellen
[1] Neukirchen, F., Ries, G. (2014): Die Welt der Rohstoffe – Lagerstätten, Förderung und wirtschaftliche Aspekte. Springer Verlag, Berlin – Heidelberg 
[2] Basalt-Actien-Gesellschaft, Themenseite Naturstein, URL: http://www.basalt.de/produkte/naturstein/, letzter Zuriff am 29.12.2018.
[3] Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH, Internetportal Aktiv-online, URL: https://www.aktiv-online.de/nachrichten/detailseite/news/sand-kies-schotter-uns-gehen-die-rohstoffe-fuer-strassen-und-gebaeude-aus-12067, letzter Zugriff am 29.12.2018.
[4] Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V., Mineralische Rohstoffe – Weil Substanz entscheidet., URL: https://www.bv-miro.org/downloads/Zahlen-Daten-Fakten_zur_Gesteinsindustrie.pdf, letzter Zugriff am 29.12.2018.
Letzte Änderung
25.01.2019