Festgesteine in Sachsen

Granit

Festgesteine sind nach den Sanden und Kiesen der zweithäufigste Baurohstoff in Sachsen. Bei den Natursteinen werden magmatische, metamorphe und sedimentäre Gesteine unterschieden.

Typischerweise werden Gesteine abgebaut, die eine große Härte oder auch Zähigkeit besitzen, wie beispielsweise Granit oder Diabas. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie sprengend abgebaut und in Brechern zu Schotter oder Split zerkleinert. Diese Produkte werden beispielsweise im Straßenbau in großen Mengen benötigt.  

Die Geologie einer Region bestimmt, welche Gesteine an der Oberfläche anstehen und leicht abgebaut werden können. Granit wird vor allem in der Lausitz, im Granitkomplex um Meißen und im Erzgebirge gewonnen. Gneise und Schiefer werden schwerpunktmäßig im Erzgebirge und im Vogtland gefördert. Basalt, Diabas und andere vulkanische Gesteine sind in der Lausitz, im Nordwesten Sachsens und teilweise im Erzgebirge häufig anstehend und werden dort abgebaut.

Naturwerksteine, die aufgrund ihres optisch ansprechenden Aussehens für Mauer- und Gehplatten, Fließen oder Denkmäler verwendet werden, müssen dagegen aufwendig in großen Blöcken aus dem Gesteinsverband gespalten und gesägt werden. Zentren für die Gewinnung von Granit als Naturwerkstein finden sich in der Lausitz im Dreieck Dresden-Zittau-Görlitz und im Erzgebirge. Sandstein wird vor allem im Elbsandsteingebirge abgebaut. 

Das nachfolgend verlinkte Video liefert einen Eindruck über den Alltag im Granitsteinbruch.

Aufgrund der regionalen Geologie gibt es in Sachsen nur sehr wenige abbauwürdige Karbonatvorkommen, die für die chemische und Zementindustrie interessant sind. Von der Firma Erzgebirgische Kalkwerke GmbH (GEOMIN) werden oder wurden an drei Standorten in Sachsen Karbonate abgebaut, darunter auch weißer Marmor [2, 3].

Eines der wenigen Dolomitvorkommen in Sachsen befindet sich bei Ostrau westlich von Dresden. Hier wird Plattendolomit abgebaut, der im Zechsteinmeer des Perms abgelagert wurde.

In Lengenfeld im Erzgebirge verließ 2015 der letzte Hunt das Marmorbergwerk, das auf eine über 500 jährige Geschichte zurückblickt. GEOMIN verlagert die Gewinnung von Marmor künftig in die Lagerstätte Hammerunterwiesenthal, wo das Gestein im Tagebau abgebaut werden kann [2].

Quellen

[1] Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (2011). Sachsens Bodenschätze.

[2] Sächsisches Oberbergamt (2016). Der Bergbau in Sachsen. Bericht des Sächs. Oberbergamtes und des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie für das Jahr 2015. Abgerufen unter http://www.oba.sachsen.de/download/2016_11_09_JB2015_Druckfassung.pdf [16.09.2018].

[3] Geomin GmbH, Themenseite Lagerstätte Hermsdorf, URL: http://www.geomin.de/hermsdorf.php, letzter Zugriff am 18.09.2018.

Bildquelle: Granit, von Alina Kuptsova auf Pixabay

Letzte Änderung
26.06.2019