Einführung in die Geologie und Naturregionen Sachsens

Die Geologie Sachsens weist eine erstaunliche Vielfalt auf, die sich auch im Untergrund fortsetzt.

Die geologische Übersichtskarte von Sachsen zeigt, in verschiedenen Farben dargestellt, die an der Oberfläche anstehenden Gesteine vom Präkambrium bis Tertiär und wichtige geologische Störungen.

 

Bildquelle:

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)

 

Maßgeblich wurde die heutige Landschaft durch die Eiszeiten geprägt. Die geologische Entstehungsgeschichte geht aber viel weiter in die Vergangenheit zurück. Sachsen ist entstanden durch eine Vielzahl von geologischen Prozessen in der Erdgeschichte, wie Sedimentation, Vulkanismus, Gebirgsbildung und Erosion [2].

Der Freistaat lässt sich nach topographischen und landschaftlichen Gesichtspunkten in drei weitgehend zonal angeordnete Naturregionen einteilen, die von Geologie und Klima beeinflusst wurden:

- Das glazial bestimmte Tiefland

- Das lössbedeckte Tief- und Hügelland

- Die Gebirgsvorländer und das Bergland

 

Die Abbildung zeigt die drei Naturregionen des Freistaates Sachsen: Tiefland, lössbedecktes Tief- und Hügelland und die Gebirgsvorländer mit dem Bergland.
 
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Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)
 
Das glazial bestimmte Tiefland

Am besten sind die Spuren alter Inlandsvorstöße der Gletscher am Verlauf der Endmoränen zu erkennen. Sachsen zählt ausschließlich zum Altmoränengebiet, denn es sind nur die Hinterlassenschaften älterer Eiszeiten, die als Elster- und Saale-Eiszeit bezeichnet werden, anzutreffen.

Die Reliefformen der Moränen sind deshalb stark abgeflacht, Niederungen und Becken weitgehend verfüllt, sodass das sächsische Tiefland ein geringes Relief und geringe Höhen von nur durchschnittlich 90 – 150 Meter ü.NN. aufweist.

Die eiszeitlichen Ablagerungen erreichen eine Mächtigkeit von 50 bis 100 m. Die Kies- und Sandablagerungen, entstanden durch Schmelzwasserströme, enthalten reiche Grundwasservorräte. Die Böden im sächsischen Tiefland sind dagegen weitgehend nährstoffarm.

 

Das lössbedeckte Tief- und Hügelland

Den Übergang zwischen Tief- und Bergland bildet das lössbedeckte Hügelland. In diesem Großraum lag Sachsen während der letzten Eiszeit, der Weichselkaltzeit vor 115.000 bis 10.000 Jahren, nicht unter einem Eispanzer, sondern es herrschten arktische Klimabedingungen.

Die sonst geologisch sehr unterschiedlichen Regionen des Hügellandes werden von einem Lössgürtel mit einer Schicht von 0,5 bis 10 m Mächtigkeit bedeckt. Löss ist ein Sediment, bestehend aus feinem Gesteinsmehl, welches durch die Bewegungen und dadurch verursachte Reibung der Gletscher gebildet und durch Wind ausgeblasen aund andernorts abgelagert wurde.

Die Lössgebiete sind die "Kornkammern Sachsens". Denn Löss bildet die Grundlage für fruchtbare Böden und macht damit eine ertragreiche Landwirtschaft möglich, wie man sie zum Beispiel in Mittelsachsen in der Lommatzscher Pflege oder in der Lausitz vorfindet.

 

Die Gebirgsvorländer und das Bergland

Über ein Drittel der Fläche Sachsens besteht aus Bergland und Mittelgebirgen. Dazu zählen von West nach Ost das Vogtland, das Erzgebirge, die östliche Elbezone und die Gebirge in der Oberlausitz.

Hochflächen mit eingeschnittenen Tälern und zerklüftete Gebirge prägen die Landschaft. Entlang der Kammregionen des Erzgebirges an der Grenze zu Tschechien findet man die höchsten Erhebungen im Freistaat.

Im Relief Sachsens spiegelt sich der Einfluss von Geologie und Klima wieder. Die höchsten Erhebungen finden sich in den Gebirgszügen des Erzgebirges an der Grenze zu Tschechien. Nach Nordwesten fällt die Topographie ab und geht in das Flachland über.

 

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Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG)

Die geologischen Baueinheiten unterscheiden sich im Vergleich zum Flachland und Hügelland sehr voneinander. Bis auf die kreidezeitlich (145 – 66 Ma) entstandenen geologischen Einheiten handelt es sich um metamorphe Gesteine des Erdaltertums (Paläozoikum), teilweise sogar des Präkambriums, und vulkanische und plutonische Tiefengesteine mit einer langen und interessanten Entstehungsgeschichte.

 

Quellen

[1] Henningsen, D. (2006). Einführung in die Geologie Deutschlands: 13 Tabellen (7.Auflage). München ; Heidelberg: Elsevier.

 

[2] Leibnitz Institut für Länderkunde (2003) (Hrsg.). Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland. Heidelberg, Berlin: Spektrum Akad. Verl..

 

[3] Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (2015). Fachbeitrag zum Landschaftsprogramm - Naturräumliche Potenziale, Empfindlichkeiten und Landnutzung im Freistaat Sachsen.

Letzte Änderung
26.06.2019