Der sächsische Diamant

Topas kommt  als gesteinsbildendes Mineral häufig vor und wird weltweit abgebaut. Doch der Schneckenstein nahe der Ortschaft Klingenthal ist das einzige Vorkommen, welches auch übertage abgebaut wurde. Das Geotop, das heute ein beliebtes Wandergebiet ist, wurde sogar auf die sächsiche Liste der Unesco-Welterbe-Vorschläge gesetzt.

Der Schneckenstein entstand zur variszischen Zeit vor etwa 320 Millionnen Jahren, als ein Granitpluton in umgebenden Schiefern erstarrt ist. Der Schneckenstein stellt eine schlotförmige Explosionsbrekzie dar, die sich (ausgehend von unten vom Granit) an der Erdoberfläche in Kontaktschiefern befindet. Durch eine sogenannte Vergreisung des Gesteins wurden dabei die Minerale Feldspat und Glimmer zu Quarz, Turmalin und Topas umgewandelt.

Häufig ist das Mineral weingelb bis goldgelb gefärbt. Verunreinigungen durch andere Elemente oder Fehler im Kristallgitter lassen das Mineral in einer bunten Farbenpracht erstrahlen. 

Eine herausragende Eigenschaft aller Edelsteine ist ihre große Härte, die Schmuck oder Kunstgegenstände widerstandsfähig gegen Abnutzung und Beschädigung macht. Mit einem Topas lässt sich handelsübliches Glas problemlos ritzen.

Oft wie ein Diamant geschliffen, hat er auch den Beinamen "Sächsischer Diamant" bekommen. Bis um 1800 wurde der Schneckenstein abgebaut, so dass er heute nur noch ein Drittel seiner einstigen Größe hat. Edelsteine vom Schneckenstein sind an mehreren Schmuckstücken des sächsischen Herzogs August dem Starken in Dresden ausgestellt. Angeblich schmückten sie sogar einst die englische Königskrone.

In der Mineralienausstellung der Bergakademie Freiberg kann man mehrere Zentimeter große Topase bewundern, die in sogenannten Drusen, also Hohlräumen im Gestein, gewachsen sind.

Topas vom Schneckenstein - Detailaufnahme des begehrten Edelsteins, in einem Hohlraum gewachsen und umgeben von Quarzkristallen. Im Klingenthal wurde der Schneckenstein bis 1800 abgebaut.

 

Quelle:

Geo und Umweltportal Freiberg, URL: http://www.gupf.tu-freiberg.de/freiberg/fg_bilder/min12.html, letzter Zugriff am 15.10.2018.

 

Quellen
[1] Sebastian, U. (2013). Die Geologie des Erzgebirges. Berlin ; Heidelberg: Springer Spektrum.
[2] Lahl, B. (2012). Königliche Topase vom Schneckenstein: Edelsteine aus dem Vogtland (1. Aufl.). Chemnitz: Chemnitzer Verlag
Letzte Änderung
26.06.2019