Eisenlagerstätten: Entstehung und Vorkommen

Eisen als Kern unseres Planeten

Eisen bildet den Hauptbestandteil des Erdkerns. Auch in der Erdkruste ist es mit 5% eines der häufigsten Elemente. Es gibt viele Arten von Eisenlagerstätten, aber die mit Abstand wichtigsten sind Bändereisenerze (engl. Banded iron formations).

Diese gewaltigen Eisenablagerungen entstanden vor allem im Präkambrium (2,6 – 1,8 Milliarden Jahre) durch die großflächige Ausfällung von Eisen in den Ozeanen. Der Grund dafür war die Entstehung der Photosynthese vor ca. 2,5 Milliarden Jahren. Durch diese bahnbrechende Erfindung der Organismen wurde in der Wassersäule Sauerstoff freigesetzt. Das führte dazu, dass große Mengen des im Meer gelöste Eisens anfingen zu "rosten" und am Meeresboden ausfiel.

Musterplatte von Bändereisenerz (BIF), polierte Oberfläche (Größe ca. 11 x 8 cm)

Bild: Lysippos / wikimedia, 2009, CC BY 3.0 

Vorkommen von Eisen weltweit

Wirtschaftliche Eisenlagerstätten werden auf allen Kontinenten gefunden, vor allem in Australien, Russland, Nordamerika, Brasilien und Südafrika gibt es riesige Lagerstätten, die hauptsächlich im Tagebau ausgebeutet werden. Auch China und Indien nutzen verstärkt die Eisenreserven im eigenen Land und ist zu einem bedeutenden Eisenproduzent geworden.

Australien, Brasilien, China und Indien sind mit jeweils über 100 Millionen Tonnen Eisen pro Jahr die drei größten Förderländer. Die größte Eisenerz-Lagerstätte der Welt mit geschätzten 17 Milliarden Tonnen Reserven an Bändereisenerz befindet sich im Amazonasgebiet (Serra dos Carajás, Brasilien), insgesamt betragen die Reserven an Eisenerz 180 Milliarden Tonnen mit einem Eisengehalt von 85 Milliarden Tonnen.

Die Größe dieser Lagerstätten kann mit mehreren hundert Millionen – einige Milliarden Tonnen gigantische Dimensionen annehmen. Die wichtigsten Minerale, die für die Eisengewinnung abgebaut werden sind Magnetit, Hämatit und Eisenhydroxide.

Weitere interessante Eisenlagerstätten, die durch magmatische oder hydrothermale Prozesse entstanden sind, sind zum Beispiel Kiruna in Nord-Schweden und der Bushveld-Komplex in Südafrika.

Eisen in Deutschland

In Deutschland gibt es keine nennenswerten Lagerstätten für Eisen. Eisenerz wird zwar in Porta Westfalica abgebaut, jedoch wird es durch den mit durchschnittlich 16 Prozent relativ geringen Eisengehalt lediglich als Zuschlagstoff in der Bauindustrie sowie im Straßen- und Gleisbau verwendet [3].

Quellen

[1] Pohl, W. (2005): Mineralische und Energie-Rohstoffe. 5.Auflage. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.

[2] Neukirchen, F., Ries, G. (2014): Die Welt der Rohstoffe – Lagerstätten, Förderung und wirtschaftliche Aspekte. Springer Verlag, Berlin – Heidelberg.

[3] BGR – Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2021): Deutschland – Rohstoffsituation 2020. 158 S.; Hannover.

[4] U.S. Geological Survey (2022): MINERAL COMMODITY SUMMARIES 2022, URL: https://pubs.usgs.gov/periodicals/mcs2022/mcs2022.pdf, letzter Zugriff: 10.06.2022.

Letzte Änderung
28.06.2022